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Leseprobe

Unsinn des Kyoto-Protokolls

[...] so dass es auch verbraucht, d. h. im Falle des Öls, verbrannt wird. Der Verbraucher aber hat keine Möglichkeit, die Verbrauchsmenge zu steuern.
Selbst Konsumverweigerung ist nutzlos, solange es eine Verwendung, eine Nachfrage für das Öl an irgend einer Stelle der Erde gibt. Wenn in Deutschland aus irgend einem Grund der Verbrauch zurückgehen würde (und damit eigentlich die Atmosphäre geschont würde), dann gäbe es vielleicht am Weltmarkt etwas weniger Nachfrage, aber es ergäbe sich zugleich ein sinkender Ölpreis. Ein sinkender Ölpreis hat aber zwangsläufig einen Mehrverbrauch zur Folge, sei es dass in Afrika oder sonst irgend wo mehr Auto gefahren wird, sei es, dass billigeres Kerosin das Fliegen verbilligt und dadurch mehr Leute dieses Transportmittel nutzen. Wohin sich am Ende der Verbrauch regional oder funktional bewegt, das ist unerheblich. Von Bedeutung ist allein die Tatsache, dass alles, was gefördert wird und über Tankschiffe oder Pipelines in irgend welche Raffinerietanks gelangt, auch verbraucht wird. Da kann man nicht sagen, die Verbraucher sind schuld, die USA, die Autohersteller oder sonst irgendwer. Schuld ist alleine der Staat, die Staaten, die die Konzessionen erteilen und/oder die Staaten, die selbst Öl fördern, zumal - wie bereits erwähnt - fast drei Viertel des weltweit geförderten Öls dieser Erde aus staatlichen Quellen stammt. Was soll die ganze Schuldzuweisung auf die anderen, auf die Autoindustrie, auf die Energiekonzerne, auf die Verbraucher, die dieser Allmacht gegenüber machtlos sind?

Der Verbraucher erkennt seine Machtlosigkeit intuitiv. Das lässt sich an der Feststellung des Wissenschaftlers Peters festmachen, dass „kaum jemand sein Verhalten ändere, um die Treibhausgase in der Luft zu reduzieren”. Geht ja auch nicht. Wer Geld verdient, muss es ausgeben oder anlegen. Wenn er übers Jahr 500 Euro an Heizkosten spart, fliegt er zu Weihnachten für das „gesparte” Geld in Urlaub. Wenn nicht, bringt er es zur Bank. Die verleiht es an Konsumenten oder Investoren. Beide verbrauchen dann das, was der Sparer an Energie eingespart hat. Es ist ein Nullsummenspiel. Eine Auflösung ist nur möglich durch Reduzierung der Angebotsmenge, also das Absenken der Konzessionen. Dann steigt der ölpreis, dann bekommen die Leute weniger Öl für ihr Geld, dann geht der Verbrauch zurück. End-of-pipe-Maßnahmen erzeugen diesen Effekt nicht. Sie sind wirkungslos. Eine Konzentration auf derlei Maßnahmen, also Konzentration auf die Sicht des Kyoto-Protokolls verhindert geeignete und wirkungsvolle Maßnahmen. Es ist eine ideologische Blockade, die diesen verhängnisvollen Leerlauf erzeugt. Sie hängt damit zusammen, dass das Opec-Kartell als monopolistisches Übel angesehen wird, anstatt darin ein Werkzeug zum Schutz der Umwelt zu sehen, indem man ein Zwangskartell daraus macht und die Staaten damit die Ölförderung über Jahrzehnte langsam umweltgerecht senken. Ideologische Scheuklappen beherrschen die Diskussion.